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Im Vordergrund das typische Fleckergewand - Traditionelles Faschingstreiben rund um Mittenwald, Krün und Wallgau., © Alpenwelt Karwendel | Wera Tuma

Maschkera – Von Schellenrührern und Fleckerlg'wand

Von Dreikönig bis Faschingsdienstag ziehen Maschkera durch den Süden Bayerns. Für die vielen schönen Figuren mit Holzmasken ist die Alpenwelt Karwendel bekannt. Eine Besonderheit dabei ist das „Fleckerlg’wand“.

Alpenwelt Karwendel – In und um Mittenwald geht man seit Jahrhunderten zur Faschingszeit „Maschkera“, um den Frühling aufzuwecken. Dabei ziehen Männer hinter handgeschnitzten Larven (Masken) durch die Gassen. Höhepunkt ist stets der „Unsinnige“ Donnerstag, der 2024 auf den 8. Februar fällt.

Dann pünktlich zum Zwölf-Uhr-Läuten kommen die berühmtesten Maschkera, die „Schellenrührer“ ins Ortszentrum: 12 Männer – stellvertretend für die 12 Monate – hüpfen in kurzen Lederhosen und weißen Hemden durch die Alpenwelt-Orte. Bei jedem Sprung schellen die schweren Ochsenglocken an ihren Hüften.

Von den traditionellen Maschkera-Figuren, die sich nach diesem Auftakt dazugesellen, sticht eines besonders ins Auge: das Fleckerlg’wand, von Kopf bis Fuß in bunte Stoffflecken gehüllt. Ob als Goaßlschnalzer, Angler oder Musiker - es gilt als eine der ältesten Figuren. „Früher hat man oft alte Dirndlschürzen zu Fleckerl zerrissen“, erzählt Theresia Ostler, die schon seit 40 Jahren Fleckerlg’wänder näht.

Heute stellen mir Nachbarinnen Stoffreste vor die Tür oder ich kauf‘ auf Flohmärkten ein.“ Ihr erstes Fleckerlg’wand schneiderte die gelernte Arzthelferin für ihren Mann und sagte sich: „Nie wieder!“. Doch dann bekamen die Kinder eins, und dann noch jemand – heute näht sie circa 10 bis 15 Stück pro Jahr. Die Stunden zählt sie dabei nicht.

Etwa 12 Meter Baumwollstoff braucht Resi Ostler für ein Ober- und Unterteil samt Kapuze. Fleck für Fleck nimmt sie aus dem großen Korb neben ihr, um sie „wie Schuppen“ reihum auf den Untergrund, meist Arbeitsjacken und -hosen, aufzunähen. Wie sie es schafft, dass die „Fleckerl“ beim Zurechtschneiden samt Abrunden unten nicht ausfransen, bleibt ihr Geheimnis.

Die Kundschaft der Mittenwalderin ist bunt gemischt: „Leute aus dem Rheinland sind dabei, „Alemannische“ vom Bodenseekreis, aber natürlich auch viele aus dem Landkreis“. Die etwa 300 Euro sind offenbar gut angelegt: Das Traditionsgewand kommt seit Jahrhunderten nicht aus der Mode und hält quasi ewig. „Mein Mann trägt das erste, das ich ihm vor 40 Jahren genäht hab‘, immer noch“, sagt Resi Ostler.

Bärentreiber, Pfannenzieher oder Jacklschutzer - in Mittenwald sind neben dem Fleckerlg’wand viele weitere traditionsreiche Figuren und Gruppen zu sehen. Für alle Maschkera gilt: Kopftuch oder Stoffwindel über Haare und Ohren, Larve aufsetzen und auf jeden Fall unerkannt bleiben.

Im Veranstaltungskalender findet man alles zum Maschkeratreiben, wie die traditionelle „Gungl“ – beliebter Treffpunkt der Maschkera in Wirtshäusern der Alpenwelt.

Mehr zu den Maschkera: https://www.alpenwelt-karwendel.de/fasching-alpenwelt-karwendel
 

Hintergrund

Die Maschkera-Tradition der Alpenwelt Karwendel stammt aus vorchristlicher Zeit. Das Ende der Rauhnächte am Dreikönigstag steht für den Wendepunkt, ab dem die Natur allmählich wieder erwacht. Das Maschkera-Treiben sucht, Schwermut und Dunkelheit des Winters zu vertreiben, und schürt die Vorfreude auf den Frühling und mehr Licht.
 

Kontakt:
Alpenwelt Karwendel Tourismus GmbH, Mittenwald, Tel. 08823 / 33 9 81,
E-Mail: info@alpenwelt-karwendel.de – www.alpenwelt-karwendel.de

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